Ressourcenorientierte Traumapsychotherapie
Ein Trauma ist ein Ereignis, das in seinem Ausmaß so schlimm ist, dass wir uns existenziell bedroht fühlen, wir haben Angst um unser Leben, um unser psychisches und physisches Fortbestehen. Die Bedrohung ist um so schrecklicher, je weniger wir uns Chancen ausrechnen, dieser Situation entkommen zu können. Solche Situationen sind z.B. Unfälle, Gewalterfahrungen, sexuelle Übergriffe und Missbrauch, Krieg, Naturkatastrophen, etc.
Traumapsychotherapie ist eine Behandlungsform, die verschiedene Verfahren vereint und das Ziel hat, jene Blockaden, die die natürliche Verarbeitung des Traumas behindern, zu bearbeiten. "Ressourcenorientiert" beschreibt dabei die Blickrichtung der Traumatherapie: Im Zentrum steht die Stärkung und Stabilisierung der Betroffenen. Erst danach erfolgt das Durcharbeiten der Erinnerungsfragmente.
Traumapsychotherapie ist eine Behandlungsform, die verschiedene Verfahren vereint und das Ziel hat, jene Blockaden, die die natürliche Verarbeitung des Traumas behindern, zu bearbeiten. "Ressourcenorientiert" beschreibt dabei die Blickrichtung der Traumatherapie: Im Zentrum steht die Stärkung und Stabilisierung der Betroffenen. Erst danach erfolgt das Durcharbeiten der Erinnerungsfragmente.
Methoden der Traumabehandlung
- EMDR & Brainspotting
- Ego State Therapie
- Körperpsychotherapeutische Methoden: Konzentrative Bewegungstherapie, Somatic Ego State Therapie
- Traumatherapie begleitendes Yoga & Achtsamkeitspraxis
Welche Methode wann zum Einsatz kommt richtet sich nach der Art des Traumas, der Häufigkeit der Traumatisierungen im Lebenslauf, und dem Zeitpunkt in der Biografie (als Erwachsener oder als Kind). Je nach dem unterscheidet man dann zwischen Trauma Typ 1 und Typ 2.
- Trauma Typ 1: Eine Traumafolgeerkrankung, die durch ein einmaliges Erlebnis (z.B. ein schwerer Skiunfall), bzw. die durch mehrere, aber nicht zusammenhängende Ereignisse verursacht wurde (z.B. hohe Unfallneigung insgesamt, viele Todesfälle, etc.)
- Trauma Typ 2: eine Traumafolgeerkrankung, die durch wiederholte Hochstresserfahrungen in der Kindheit (z.B. durch ein gewalttätiges Elternteil) oder im Erwachsenenalter (z.B. Gewalt in der Beziehung, jahrelanges Mobbing) entstanden ist. Trauma Typ 2 entsteht durch dysfunktionale Beziehungserfahrungen.
Die einzelnen Traumabehandlungsmethoden
EMDR & Brainspotting
EMDR heißt „Eye Movement Desensitization Reprocessing“. Übersetzt würde es ungefähr bedeuten „Desensibilisierung und Durcharbeiten mittels Augenbewegungen“. Dabei handelt es sich um eine, von Francine Shapiro entwickelte, neuropsychotherapeutische Behandlungsmethode, die mittels Augenbewegungen dem Gehirn hilft, den natürlichen Traumaverarbeitungsprozess zum Laufen zu bringen. Diese Methode hilft besonders bei Flashbacks, da sie die Auslöser für solche Nachhallerinnerungen entmachten kann. Brainspotting ist eine Variante von EMDR.
Ego State Therapie
Eine weitere sehr erfolgreiche Methode ist die Behandlung mittels Ego State Therapie, die von Federn (1956) entdeckt und von Watkins und Watkins (1997) entwickelt wurde. Ego States sind Teile unserer Persönlichkeit, die sich im Laufe unserer Entwicklung herausgebildet haben und die helfen, uns angemessen durchs Leben zu bewegen. Sie entstehen durch sich wiederholende Erfahrungen. Wenn wir schlimme Erfahrungen machen, entstehen dabei Ego States, die Experten für unser physisches und psychisches Überleben sind. Ist die Gefahr vorbei, verschwinden diese Ego States aber nicht. Sie bestehen weiter und können durch bestimmte Trigger aktiviert werden (z.B. kann der Blick des Vorgesetzten einen Kind-Ego-State aktivieren und plötzlich fühlen wir uns so ängstlich und unsicher wie damals bei unserem strengen Vater).
In der Ego State Therapie werden diese Ego States identifiziert und versucht zwischen Ego-States, die miteinander in Konflikt geraten sind, zu vermitteln (z.B. ein Erwachsenen-Ich, das mit dem Chef gerne auf Augenhöhe sprechen möchte, das aber durch den Kind-State blockiert wird, der sich trotzig zurückzieht.) Das Ziel ist innerhalb des „Ego State Teams“ Frieden zu schaffen. Damit können sich die inneren Stimmen beruhigen und die Beziehungen im Inneren, zu sich selbst, und im Äußere, zu anderen Menschen, entspannen.
Körperpsychotherapeutische Methoden: Somatic Ego States nach Woltemade Hartmann (2017) und Konzentrative Bewegungstherapie nach Elsa Gindler, Helmut Stolze (1956) und Schmitz (2004)
Das Traumaerleben findet immer im Schnittbereich zwischen Körper und Psyche statt. Trauma bzw. Extremstresserleben bedeutet, sowohl in seiner physischen/körperlichen als auch in seiner psychischen/emotionalen Existenz bedroht zu sein. Eine vollwertige Traumatherapie muss den Körper genauso berücksichtigen wie die Seele und den Verstand. Trauma betrifft den ganzen Menschen.
Über das direkte Erleben des Körpers werden - im sicheren Rahmen der Therapie - Gefühle (wieder) erlebbar und damit der Sprache zugänglich: Über das Spüren kommen wir zum Sprechen und über Sprache zum Handeln.
Eine direkte Traumakonfrontation ist bei dieser Methode nicht zwingend. Sie ist sehr ressourcenorientiert und wird daher auch als „sanfte“ Traumatherapie bezeichnet.
Traumatherapie unterstützendes Yoga & Achtsamkeitspraxis
Traumatherapie unterstützendes Yoga kann auf vielfältige Weise helfen, Gefühle und Körperempfindungen wieder zugänglich und bewältigbar zu machen, in dem achtsam an den Grenzen – nicht über sich hinweg – gearbeitet wird. Der sich einstellende Effekt der Entspannung und Kontrolle wirkt sich positiv auf die Stimmung und das Körpererleben aus.
EMDR heißt „Eye Movement Desensitization Reprocessing“. Übersetzt würde es ungefähr bedeuten „Desensibilisierung und Durcharbeiten mittels Augenbewegungen“. Dabei handelt es sich um eine, von Francine Shapiro entwickelte, neuropsychotherapeutische Behandlungsmethode, die mittels Augenbewegungen dem Gehirn hilft, den natürlichen Traumaverarbeitungsprozess zum Laufen zu bringen. Diese Methode hilft besonders bei Flashbacks, da sie die Auslöser für solche Nachhallerinnerungen entmachten kann. Brainspotting ist eine Variante von EMDR.
Ego State Therapie
Eine weitere sehr erfolgreiche Methode ist die Behandlung mittels Ego State Therapie, die von Federn (1956) entdeckt und von Watkins und Watkins (1997) entwickelt wurde. Ego States sind Teile unserer Persönlichkeit, die sich im Laufe unserer Entwicklung herausgebildet haben und die helfen, uns angemessen durchs Leben zu bewegen. Sie entstehen durch sich wiederholende Erfahrungen. Wenn wir schlimme Erfahrungen machen, entstehen dabei Ego States, die Experten für unser physisches und psychisches Überleben sind. Ist die Gefahr vorbei, verschwinden diese Ego States aber nicht. Sie bestehen weiter und können durch bestimmte Trigger aktiviert werden (z.B. kann der Blick des Vorgesetzten einen Kind-Ego-State aktivieren und plötzlich fühlen wir uns so ängstlich und unsicher wie damals bei unserem strengen Vater).
In der Ego State Therapie werden diese Ego States identifiziert und versucht zwischen Ego-States, die miteinander in Konflikt geraten sind, zu vermitteln (z.B. ein Erwachsenen-Ich, das mit dem Chef gerne auf Augenhöhe sprechen möchte, das aber durch den Kind-State blockiert wird, der sich trotzig zurückzieht.) Das Ziel ist innerhalb des „Ego State Teams“ Frieden zu schaffen. Damit können sich die inneren Stimmen beruhigen und die Beziehungen im Inneren, zu sich selbst, und im Äußere, zu anderen Menschen, entspannen.
Körperpsychotherapeutische Methoden: Somatic Ego States nach Woltemade Hartmann (2017) und Konzentrative Bewegungstherapie nach Elsa Gindler, Helmut Stolze (1956) und Schmitz (2004)
Das Traumaerleben findet immer im Schnittbereich zwischen Körper und Psyche statt. Trauma bzw. Extremstresserleben bedeutet, sowohl in seiner physischen/körperlichen als auch in seiner psychischen/emotionalen Existenz bedroht zu sein. Eine vollwertige Traumatherapie muss den Körper genauso berücksichtigen wie die Seele und den Verstand. Trauma betrifft den ganzen Menschen.
- Somatic Ego States ist eine Methode, die Ego State Therapie (Watkins), Hypnose (Milton Erickson) und Somatic Experiencing (Peter Levine) vereint. Dabei werden die im Körper gespeicherten Trauma-Erinnerungen sanft bearbeitet und einer Integration zugänglich gemacht.
- Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) ist eine seit 2001 in Österreich zugelassene, tiefenpsychologische und psychodynamische Psychotherapierichtung, die hilft, durch achtsame Wahrnehmung des Körpers, strukturierte Körperarbeit und die symbolische Aufarbeitung des Geschehens, Sprache für das Unaussprechliche und damit auch Frieden und Befreiung zu finden. Dahinter steht die Idee, dass der Körper der Ort des psychischen Geschehens ist: Kein Gefühl, kein Gedanke kann ohne den Körper gedacht werden. Denken Sie nur an das Verliebtsein ohne Schmetterlinge im Bauch, oder – wenn Sie an eine erlebte Ungerechtigkeit denken - Ärger ohne Herzrasen!
Über das direkte Erleben des Körpers werden - im sicheren Rahmen der Therapie - Gefühle (wieder) erlebbar und damit der Sprache zugänglich: Über das Spüren kommen wir zum Sprechen und über Sprache zum Handeln.
Eine direkte Traumakonfrontation ist bei dieser Methode nicht zwingend. Sie ist sehr ressourcenorientiert und wird daher auch als „sanfte“ Traumatherapie bezeichnet.
Traumatherapie unterstützendes Yoga & Achtsamkeitspraxis
Traumatherapie unterstützendes Yoga kann auf vielfältige Weise helfen, Gefühle und Körperempfindungen wieder zugänglich und bewältigbar zu machen, in dem achtsam an den Grenzen – nicht über sich hinweg – gearbeitet wird. Der sich einstellende Effekt der Entspannung und Kontrolle wirkt sich positiv auf die Stimmung und das Körpererleben aus.
Berührung in der körperorientierten Psychotherapie
Ron Kurtz (1985), Gründervater der HAKOMI-Therapie fasst das Thema „Berührung“ in wunderbaren Worten zusammen, die ich gerne hier wiedergeben möchte:
„Wenn ich jemandes Schulter halte, tu ich das nicht, weil die Schulter gespannt ist, sondern weil diese Gespanntheit vielleicht eine Reflexion der Tatsache ist, dass die Person sich fürchtet, und weil ich möchte, dass sie Zugang zu ihrer Furcht findet. Ich arbeite nicht am Körper. Ich mache über den Körper den Geist zugänglich.“ (Hakomi, 1985, S.12)
Viele (traumatisierte) Menschen haben Probleme mit ihrem Körper, teilweise spüren sie ihn nicht oder wollen ihn nicht spüren, weil er schmerzt oder sogar Ekelgefühle weckt. Die Gedanken, die um ihn kreisen, sind oft feindselig oder entwertend. An die Zeit, wo sie im Einklang mit ihrem Körper waren, können sich die wenigsten erinnern. Diese Spuren zu suchen und wieder aufzunehmen, ist Teil der körperorientierten Traumapsychotherapie.
Risiken und Nebenwirkungen
Eine Traumatherapie ist emotional und körperlich anstrengend.
- Bereits verarbeitet geglaubte Traumata können wieder aktiv werden und müssen ebenfalls in die Behandlung miteinbezogen werden
- Am Anfang der Behandlung kann die Belastung zuerst steigen bevor sie sinkt.
Sie möchten eine Traumapsychotherapie beginnen?
Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf. In einem Erstgespräch klären wir die Rahmenbedingungen und alle Fragen.
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